Die Stadtbahnbögen sind verfügbar

Seit bald 120 Jahren werden die Viadukte des Wiener Gürtels von Zügen aller Art befahren. Anfangs noch mit Dampf später elektrisch von der typisch roten Stadtbahn und seit mehr als 20 Jahren von der U6.

Die Stadtbahn aus der Zeit der Dampflokomotiven (Modell von Kleinbahn)

Die Stadtbahn aus der Zeit der Dampflokomotiven (Modell von Kleinbahn)

Kaum jemand, der heute zwischen Nußdorfer Straße und Gumpendorf mit der U6 fährt, wird große Aufmerksamkeit auf die Bögen, Brücken und Stationen lenken. Kaum jemand wird sich Gedanken darüber machen, dass der mehrfache Wechsel von Hochtrasse, Einschnitt und Tieflage einzig den Zweck erfüllt, die Bahnstrecke über das unebene Terrain auf einer Ebene zu halten. Denn anders als die Stadtbahnstrecken entlang des Donaukanals oder des Wientals musste k.k. Baurat und Architekt Otto Wagner entlang des obsolet gewordenen Linienwalls die Alpenausläufer überqueren, die sich durch Wien ziehen.

Der Stil der Bauten ist im Historismus verankert und nimmt eine sukzessive Hinwendung zum Jugendstil vor, auch wenn die Stadtbahn gerne pauschal als Jugendstilbauten bezeichnet werden. Die Bögen der Hochtrasse sind freilich einer Zweckmäßigkeit unterworfen, üben aber dennoch bis heute einen beständigen Reiz aus. Einen nicht unmaßgeblichen Anteil daran hat das typische Geländer, das zuerst für die Gürtellinie entworfen wurde, sich aber virussartig in Wien verbreitet hat. Dieses Geländer liegt im Modell als filigrane Lasergravur vor.

Das Modell

Es war gar nicht so einfach, einen Prototypen für das Modell der Stadtbahnbögen zu finden. Gerade der Eindruck der Gleichförmigkeit bringt ein ungeahntes Maß an Variationen hervor. Schließlich gibt es kaum eine einheitliche Höhe über mehrere Bögen hinweg, und mit der Höhe eines Bogens werden auch Breite der Bögen, der Säulen sowie deren Tiefe, die Ornamente und die Holzkonstruktionen der Geschäfte angepasst. All das im Bestreben, die Harmonie und die Proportionen gleichförmig wirken zu lassen.

Das Modell nimmt sich eine der höheren Lagen vor, dadurch erreicht unser Stadtbahnbogen eine Gleishöhe von neun Zentimeter, hoch genug für die bequeme Durchfahrt unter einer Brücke, die später im Jahr vorgestellt wird.

Das Grundmodul umfasst zwei Bögen und kann beliebig oft aneinandergereiht werden. Für Dioramen und Anlagen mit nur einer Schauseite gibt es die kostengünstigere Kulissenlösung. Ein Brückenkopfpaar dient als Aufsatz für die geplante Kleine Stadtbahnbrücke als auch als optischer Abschluss für Dioramen.

Neben der Brücke wird es im Lauf des Jahres 2017 auch eine Variation des Grundmoduls mit geschlossener Bauweise geben. Damit hoffen wir, dass das Motiv der Wiener Stadtbahn für den Modellbau neue Facetten gewinnt.

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