Kopfsteinpflaster realistisch bemalen
Anleitung zur Bemalung der Straßenplatten
Das Wiener Kopfsteinpflaster ist noch in vielen kleinen Gassen anzutreffen und ist zudem allgegenwärtiger als man denkt, da unter dem "modernen" Asphalt oft noch die alten Pflastersteine schlummern. An manchen Stellen bahnen sie sich im Lauf der Zeit auch wieder den Weg an die Oberfläche, erst nur als Risse mit verräterischen Umrissen und schließlich brechen sie dann und wann auch mal wieder hervor.
In vier Schritten zum realistischen Straßenpflaster.
© artbeeren
Unsere Straßen- und Gehwegplatten sind mit dem historischen Kopsteinpflaster strukturiert und lassen sich sehr realitätsnah bemalen.
1. Schritt: Grundieren
Der erste Anstrich wird mit der Grundfarbe gemacht: einem sehr hellen Grau bestehend aus Titanweiß und ein klein wenig Schwarz.
Beim ersten Anstrich ist der Karton noch nicht versiegelt und nimmt noch viel Farbe auf. Die Farbe wird etwas verdünnt, so dass sie eine lackartige Konsistenz hat und mit einem breiten Flachhaarpinsel dünn vermalt. Dabei dürfen keine Pinselstriche sichtbar werden.
Wer sich nicht über die weiteren Schritte drüber traut, hat auch bereits jetzt ein brauchbares Ergebnis. In diesem Fall sollte man aber zur Perfektion mit einem etwas dunkleren Ton einen zweiten Anstrich machen. Generell sollte die Farbe den Karton gut versiegeln.
2. Schritt: Schattieren
Wer sich mehr zutraut, mischt nun aus Titanweiß, Schwarz und Umbra feine Grauschattierungen. Diese werden zufällig und wolkig auf die trockene Farbe des ersten Anstriches gemalt. Beim zweiten Anstrich braucht man nun weniger Farbe. Dafür empfiehlt sich nun ein schmalerer Pinsel.
3. Schritt: Vereinzeln
Nun greift man zu einem dünnen Haarpinsel und beginnt mit den selben Farben einzelne Steine hervorzuheben. Dabei malt man mit hellen Tönen in die Gruppe dunkler Steine hinein und umgekehrt. Diesen Vorgang kann man fast endlos betreiben, allerdings stellt sich der gewünschte Effekt schon bei vergleichsweise wenigen Steinen ein.
4. Schritt: Lasieren
Nun wollen auch die Vertiefungen farblich betont werden. Dazu wird reines Wasser jeweils mit einem Hauch von Umbra, Schwarz und Grün "verschmutzt". Dieses wässrige Gemisch wird mit einem breiten Pinsel über die getrocknete Farbe verteilt. Dabei sollte die Farbe hauptsächlich in die Vertiefungen rinnen. Sollte die Farbe zu deckend sein, kann man das rasch mit mehr Wasser beheben.
Wenn man für das Lasieren anstelle der Acrylfarben Aquarellfarben verwendet, kann man nach erfolgter Trocknung mit einem feuchten Tuch vorsichtig nachwischen, um die Strukturen noch besser hervorzuheben. Während die Acrylfarben wasserfest trocknen, bleiben die Aquarellfarben wasserlöslich.
Wenn der Effekt im nassen Zustand übertrieben wirkt (etwa wie nach einem Platzregen), ist es gerade richtig, da die Farbe heller auftrocknet. Der Vorgang lässt sich wiederholen. Daher ist es ratsam, langsam an die Materie heranzugehen. Darüber hinaus werden mit unterschiedlichen Farbnuancen interessante Effekte erzielt: So kann etwa der Bereich in der Nähe von Wänden mit mehr Grün moosig und feucht wirken.