Straßenbahnmodelle auf Schiene bringen
Anleitung für die Schienenverkleidung
Mit Hilfe des Verkleidungssystems und herkömmlichen Flexgleisen werden Straßenbahnschienen mit nostalgischem Kopfsteinpflaster in einer noch nie da gewesenen Qualität gezaubert. Und so wird's gemacht.
© artbeeren
Auflegen des Schienen-Unterbettes
Legen Sie die Teile für das Unterbett zuerst über den gesamten Streckenabschnitt aus. Kurven können, falls Noppen und Richtung nicht zusammenpassen, auch mit der Oberseite nach unten verlegt werden. Erst wenn die Teile richtig liegen und korrekt ausgerichtet sind, wird ein Teil nach dem anderen festgeklebt. Dabei werden analog zur Beschriftung ausschließlich die äußeren Teile verklebt nicht die mittleren. Vor dem Kleben werfen Sie noch einen Blick auf "Anschluss an die Fahrbahn".
Sobald der Kleber getrocknet ist, werden die Stege zu den Mittelteilen mit einem Bastelmesser durchtrennt und die Mittelteile entfernt. Diese können eventuell als Unterfütterung des weiteren Straßenbelages nützlich sein.
Maße
Gerade: Länge 180mm
30° Bogen innen: 215mm
30° Bogen außen: 250mm
15° Bogen innen: 415mm
15° Bogen außen: 450mm
Gleisabstand: 35mm
Gleismaterial
Da die Maße der Flexgleise der unterschiedlichen Hersteller oft variieren, kann es sein, dass Schwellen zu hoch oder die Breite nicht hundertprozentig passt. Wir empfehlen daher Flexgleise der Hersteller Piko und Peco. Schmälere Schwellenbreiten müssen gegebenenfalls mit dünnen Kartonstreifen ausgeglichen werden. Achten Sie auch auf die angegebene Höhe des Schienenprofils (Code 100 = 2,5mm Profilhöhe).
Einbringen der Flexgleise
Legen Sie nun die Schienen in ihr Bett und verbinden Sie sie mit den dafür vorgesehenen Verbindungsstücken. Fixieren Sie das Flexgleis mit dem Untergrund am einfachsten durch Verklebung. Überstehende Schrauben oder Nägel könnten die weitere Verkleidung stören. Dabei werden die Schienen partiell aus dem Bett gehoben, wobei die schon erzielte Biegung ansatzweise beizubehalten ist, da sich sonst Ihre Verbindungen wieder lösen könnten. Sobald der Klebstoff aufgetragen ist, wird das Gleis wieder ins Bett gedrückt und der nächste Sektor angehoben.
Während des Trocknens beschweren Sie die Gleise mit geeigneten Gegenständen, damit sie schön plan zu liegen kommen.
Sobald der Kleber trocken ist, können allfällige Lötarbeiten vorgenommen werden.
Verkleidung
Schneiden Sie allfällige Grate von Verbindungsstegen weg. Die Verkleidungen werden nun nacheinander auf den jeweiligen Untergrund geklebt. Dabei werden die Oberteile wie abgebildet bündig mit den Kanten des Untergrundes angebracht, etwaige Verschiebungen können bei Kurven zu Problemen führen.
Achten Sie aus Gründen der Optik als auch der Fahrsicherheit darauf, dass die Verkleidungsstücke eben aufgeklebt werden und keine Enden hochstehen. Um eine unruhige oder fehlerhafte Fahrt zu vermeiden, muss die Spur der Rille vor allem in den Kurven so genau wie möglich eingehalten werden.
Hier kann schon der kleinste Fehler die Fahrt beeinträchtigen.
So nicht!
So wird's gehen.
Anschluss an die Fahrbahn
Damit die Straße möglichst homogen aussieht, und die Anschlüsse zum Außensaum möglichst exakt zu liegen kommen, empfehlen wir folgende Vorgangsweise: Legen Sie die Straßenplatten (z.B. Art. Nr. 3001) unter die Teile des Unterbettes. Wenn alles richtig liegt, ziehen Sie mit einem Bleistift die innere Kante des Außensaumes nach. Die Straßenplatte wird nun mit einer Schere entlang dieser Linie ausgeschnitten. Damit hat sie einen ersten ungefähren Anschnitt. Der exakte Zuschnitt erfolgt, sobald die Schienen in ihrem Bett fixiert sind.
Legen Sie die Straßenplatte auf (aufgrund des ersten Zuschnitts ist der Schienenkörper ja schon mal ausgespart), danach wird der Außensaum an die Schienenkante gelegt. Zeichnen Sie nun mit einem Bleistift die exakte Linie auf die Straßenplatte und schneiden Sie den überschüssigen Teil weg.
Um auf das gleiche Niveau der Pflasterung zu kommen, muss bei Art. Nr. 3001 noch eine Unterfütterung von schmalen Streifen mit 1mm Stärke auf das Unterbett geklebt werden. Die Straße kann, was durchaus dem Vorbild entspricht, an den gegenüberliegenden Rändern wieder auf das Niveau der Grundebene abgesenkt werden.
Hinweise zur Bemalung
Die Straßenbahnschienen-Verkleidung ist bereits farblich grundiert. Für den perfekten Anstrich gibt es auf hier eine ausführliche Anleitung.
Für den Anstrich sind Acrylfarben zu empfehlen, da diese wasserfest trocknen und dem Karton mehr Festigkeit verleihen.
Den Gegenpart der Rillenschiene zieht man am besten mit einem silbernen Lackstift nach, was relativ einfach gelingt, wenn man die Außenkante mit schräg angesetztem Stift nachfährt.
Der Schienenfuß wird – da meist verschmutzt – dunkel gefärbt.
Es empfiehlt sich, die einzelnen Streifen farblich vorzubereiten und nach der Montage den letzten Schliff zu verleihen.
Vorbildgerechte Kurven
Mit drei 30°-Bögen wäre zwar eine 90°-Kurve fertig, vorbildgerecht wäre das aber nicht. Für eine realistische Anmutung empfiehlt sich daher die Verwendung von Vorbögen (15°) zu Beginn und Ende der Kurve. Für eine 90°-Kurve wären das also zwei 15°- und zwei 30°-Bögen, also jeweils eine Packung. Für 180° zwei 15°-und fünf 30°-Bögen.
90° Kurve mit Vorbogen
Halbkreis mit Vorbogen
Umkehrschleife (3507)
Die Umkehrschleife führt von einem doppelgleisigen Stück in einen Bogen, der die beiden Gleise verbindet, und wird wie folgt aufgebaut:
Beginnend mit der Abweichung (ABW) werden zwei Geraden (G), dann ein 15°-Bogen zusammengefügt, danach folgen sieben 30°-Bögen, ein 15°-Bogen und das Ausgleichsstück (AS). Ein 15°- und ein 30°-Bogen vollenden schließlich die Umkehrschlaufe.
Falls der Anschluss zur Abweichung keine Noppen haben sollte, kann man mit den Doppelnoppen für eine ordentliche Verbindung sorgen. Der Platzbedarf einer Umkehrschlaufe beläuft sich auf rund 800 x 450 mm.
Für einen umgekehrten Verlauf werden die Teile des Unterbettes einfach mit der Oberseite nach unten verlegt. Für das Oberteil des Abweichungs-Kernstückes liegen zwei Variationen vor, je nachdem, ob die Abweichung links oder rechts verläuft.
Hier gilt es im besonderen Maße, den gesamten Bogen zuerst korrekt auszulegen und danach Stück für Stück zu fixieren. Dabei ist immer auf die ordentliche Ausrichtung aller Teile zu achten, damit am Ende der Bogen auch exakt geschlossen wird.
Aufgrund der Länge der Flexgleise von einem knappen Meter kommt man bei der Umkehrschlaufe nicht umher, eine Verbindung in der Kurve zu bewerkstelligen. Am besten legt man eine Schiene in den Halbbogen, sodass die Enden jeweils im 15°-Abschnitt zu liegen kommen. Die Verbindungen werden dazu versetzt angebracht, was sich aufgrund der unterschiedlichen Radien von innerer und äußerer Schiene ohnehin ergibt.
Planungsübersicht
Teile |
Pakete |
Kosten |
|
---|---|---|---|
90° Kurve eingleisig |
2 × 30°, 2 × 15° eingleisig |
1 × 3503, 1 × 3505 |
25,80 € |
90° Kurve zweigleisig |
2 × 30°, 2 × 15° zweigleisig |
1 × 3504, 1 × 3506 |
37,80 € |
180° Kurve eingleisig |
5 × 30°, 2 × 15° eingleisig |
3 × 35031), 1 × 3505 |
51,60 € |
180° Kurve zweigleisig |
5 × 30°, 2 × 15° zweigleisig |
3 × 35041), 1 × 3506 |
75,60 € |
Die zusätzlich benötigten Flexgleise sind im Fachhandel um rund 6 € pro 950mm erhältlich.
1) ein Bogen bleibt übrig für andere Teile der Strecke, zum Experimentieren, Verkaufen oder Verschenken.